Totale Sonnenfinsternis am 11. August 1999
     
Am 11. August um die Mittagszeit raste der Mondschatten von Westen her mit 2000 km/h in Richtung Sonne, um sie südlich einer Linie Kaiserslautern-Passau in einer Zone von ca. 100 km völlig zu verdecken.

Im Raum Hammelburg betrug die Bedeckung ca. 98 %. Rechtzeitig klarte es vor Allem im Bereich Lager Hammelburg auf und man   konnte die Sonnenfinsternis gut beobachten. Zwar wurde es nicht sehr dunkel und auch die Korona war aufgrund der nur 98% Bedeckung nicht zu sehen, aber es kühlte doch um ca. 6°C ab und der Wind frischte merklich auf. Sehenswert war das Schauspiel allemal.

Es war die einzige totale Sonnenfinsternis in Deutschland in diesem Jahrhundert. Während die letzte am 19.8.1887 stattfand und wegen Schlechtwetters nicht beobachtet werden konnte, folgt die nächste erst in 136 Jahren, am 7.10.2135.

Achtung: Betrachte die Sonne niemals ohne Schutzfilter durch ein Fernglas!

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  Eigene Bilder aus Hammelburg (Videobilder, aufgenommen durch die Schutzbrille)

 

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Der Mond beginnt die Sonne (von rechts oben kommend) zu verdecken.

 

  

Der Schatten wandert nach links unten drehend über die Sonne:

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Nach weniger als 2 Minuten war das Ereignis der vollständigen (oder auch der 98%) Bedeckung auch schon wieder vorbei. Insgesamt dauerte es aber über eine dreiviertel Stunde vom ersten bis zum letzten Schatten auf der Sonne.
 

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Eine Animation zeigt die Wanderung des Schattens.

Es dauert leider etwas, bis alle Einzelbilder geladen sind (154 kB)!

  
Sehr schön ist die Korona bei völliger Bedeckung zu erkennen. In Teilen des Alpenvorlandes und auch in der Türkei war die Korona sehr gut zu beobachten. Obwohl sie mit 2 Millionen °C rund 400 mal heißer als die Sonnenoberfläche ist, leuchtet sie nur schwach und man kann  am dunklen Himmel Sterne erkennen. Die Temperatur sink schlagartig um bis zu 6 °C, Vögel hören auf zu singen und Blumen schließen ihre Blüten.

Korona-Video des Deutschen Museums München (download-Seite), erfordet Player für *.mov - Dateien, z.B. QuickTime 4.0 (QuickTime kann Probleme verursachen - unbedingt vorher Konfiguration mit dem Programm ERU auf der Windows-CD sichern!).

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Die Sonne befand sich links oberhalb des Mondes, außerhalb des Bildes. Der Mond warf daher einen Schatten auf die Erde, dessen dunkelster Teil, der Kernschatten, dieses Mal auch einen Teil der Bundesrepublik Deutschland überdeckte. schatten
  
Geschichtliches:

Im Jahr 2137 v.Chr. versagten die chinesischen Hof-Astronomen Hi und Ho bei der Vorhersage einer Sonnenfinsternis und wurden prompt zum Tode verurteilt.

Im Jahre 585 v.Chr. beendete eine Sonnenfinsternis eine Schlacht zwischen Medern und Lydern in Kleinasien, da sie die Krieger in Panik versetzte.

Im Jahr 1919 konnte während einer Sonnenfinsternis (im Golf von Guinea) Einsteins Theorie über die Raumkrümmung in der Nähe großer Massen, wie z.B. der Sonne, vom Astronomen Arthur Eddington nachgewiesen werden. Dabei wird Licht von seinem Weg abgelenkt und folgt der Raumkrümmung.

Am 10.5.1994 konnte eine Sonnenfinsternis in Paris von über 200 000 Zuschauern genau zwischen den Stützpfeilern des Arc de Triomphe beobachtet werden.

 
Zukünftige weltweite Sonnenfinsternisse:

21.06.2001: südl.Afrika, Madagaskar

14.12.2001: Mittelamerika, Pazifik, Hawaii

10.06.2002: Indonesien bis Mexiko

04.12.2002: südl.Afrika bis Australien

31.05.2003: Grönland, Island, Nord-Schottland

 

23.11.2003: Antarktis

08.04.2005: Mittel- und Südamerika, Pazifik

03.10.2005: Spanien, Portugal, Nordafrika

29.03.2006: Brasilien, Nordafrika, Türkei

22.09.2006: Norden von Südamerika

 

Weitere Infos: http://www.zs-augsburg.de/sonne/sonne.htm